Martin Hofbauer

Martin Hofbauer

Im November 2011 wurde bei unserem Preisträger ein bösartiges Gewächs diagnostiziert. Zunächst waren es nur Schmerzen im Fuß, die immer schlimmer wurden, bis dann die Diagnose folgte: ein dreizehn Zentimeter großer, bösartiger Tumor auf der Fußsohle.

 

Weil nach vier Chemotherapien keine zufriedenstellende Besserung eintrat, musste im Mai 2012 schließlich der rechte Unterschenkel abgenommen werden.

 

Die Nacht vor der Operation, sei die schlimmste Nacht seines Lebens gewesen. Er sagte: „Die Schmerzen waren so groß, dass es eigentlich eine Erlösung war, als sie mir den Fuß abgenommen haben.“ Und später fügte er scherzhaft hinzu: „Bei diesem Fuß brauche ich mir, Gott sei Dank, keine blöden Socken mehr anzuziehen.“

 

Der Humor half ihm bei seinem Kampf, er war sein wichtigster Gefährte, mit ihm spielte er Doppelpass. Zwei Monate nach der Amputation im Mai 2012 bekam er seine erste Prothese. Nach kurzen Anlaufschwierigkeiten machten sich bei der Reha gleich große Schritte bemerkbar.

 

Im September 2012 hatte der Landmaschinenmechaniker-Lehrling ein unvergessliches Erlebnis. Er ist erstmals wieder gelaufen und sagte damals: „Es ist ein unbeschreibliches Glücksgefühl.“ Der nächste Schritt folgte zwangsläufig, nämlich jener zurück auf den Fußballplatz. Im Oktober war es so weit. In einem Testspiel feierte der Stürmer sein Debüt mit der Sportprothese. Er hat auch bald ein Tor geschossen und sagte:„Die Prothese ist Teil von mir, sie behindert mich nicht und behindert auch sonst niemanden.“

 

Im November 2012 folgte ein Rückschlag – wegen Metastasenbildung musste er sich einer Lungenoperation unterziehen.

 

Im Mai 2013 erhielt er nach langem Kampf mit dem ÖFB als erster Spieler mit einer Beinprothese eine Spielberechtigung von der FIFA für alle Meisterschaftsspiele. Hofbauer spielte in seiner Jugend für Union Saifenboden und seit 2010 für den UFC Miesenbach.

 

Im November 2013 erhielt Martin die Tara in der Kategorie SPORT und im Mai 2014 den Styrian-Sports-Award.

 

Trotz seiner positiven und inspirierenden Lebenseinstellung konnte er den Kampf gegen den Krebs nicht gewinnen und starb in der Nacht auf den 7. März 2015 im Alter von nur 22 Jahren.

 

Martin hat trotz seiner Krebserkrankung ein sinnvolles Leben gelebt und wird für immer ein Vorbild für uns bleiben.

    

 

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