Josef „Pepo“ Puch wurde am 10. Jänner 1966 in Graz geboren, begann im Alter von 15 Jahren in Oberzeiring mit dem Reiten und absolvierte zu dieser Zeit eine Rauchfangkehrer-Lehre.
Er ritt jahrelang international erfolgreich und startete bei den Olympischen Sommerspielen 2004 in Athen.
Für unseren Preisträger war die Sicherheit beim Reiten immer sehr wichtig, so trug er als einer der ersten Reiter die damals neu entwickelte Airbag-Weste.
Im August 2008 stürzte er in Hamburg folgenschwer – Diagnose:
Dritter und vierter Halswirbel Gebrochen – hohe Querschnittlähmung.
Es wurde zunächst vermutet, die getragene Airbag-Weste habe sein Leben gerettet.
Puch gab jedoch an, die Weste habe falsch ausgelöst, der Knall habe sein Pferd erschreckt, wodurch er letztlich gestürzt sei. Die Weste habe ihn dann am Abrollen gehindert, weshalb er davon überzeugt ist, dass ohne die Weste kein nennenswerter Unfall passiert wäre.
Nach einer komplizierten Wirbelsäulen-Operation gaben die Ärzte wieder Grund zur Hoffnung. Puch wurde nach Zürich verlegt, wo er nach zwei Wochen seinen linken großen Zeh wieder bewegen konnte.
„Man hat mir geraten, einen Rollstuhl zuzulegen. Ich wollte aber nicht, dass meine Tochter dieses Bild mitbekommt: ich, im Rollstuhl sitzend, unter dem Christbaum – ich wollte aufrecht beim Christbaum stehen!“
Nach vier Monaten harter Arbeit und kleiner Ziele konnte Puch die Hand wieder zum Gesicht führen. Millimeter für Millimeter gewann er mit enormer Willenskraft und Disziplin die Herrschaft über seinen Körper zurück.
In Folge fand er als Dressurreiter im Behindertenreitsport wieder in den Sport zurück und schrieb bei den Paralympischen Sommerspielen 2012 in London Reitsportgeschichte!
Als erster rot-weiss-roter Sportler holte sich der Steirer bei den Para-Dressurbewerben erst eine Bronze-Medaille, und zwei Tage später eine Goldmedaille in der Kür, was ihn zum Helden der Nation machte.
Über seinen Paralympic Sieg werden die Erfolge im Vorfeld oft vergessen, so wurde er 2011 Europameister im Championship-Test, Vize Europameister in der Kür und führte im Herbst 2011 die Weltrangliste an.
In Rio de Janeiro konnte er seinen Titel verteidigen, gewann wieder Gold, und wurde als Parasportler des Jahres 2016 ausgezeichnet…
Nur 2 Monate vor unserer Gala holte er sich noch die Goldmedaille in der Einzelwertung bei den Europameisterschaften 2017 in Göteborg!
Das nächste Ziel: Tokio 2020 – wir wünschen Alles Gute!
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