Nils Jent

Nils Jent

Unser Preisträger wurde 1962 in Brugg (SUI) geboren, wuchs in Umiken auf und war interessiert am Sport, der Musik und am Motorradfahren.

 

Mit 18 Jahren verunglückte er mit seinem Motorrad schwer und kam neben der Straße so unglücklich zu liegen, dass man ihn erst nach mehreren Stunden finden konnte.

 

Während der Notoperation erlitt er einen Herzstillstand. Die Ärzte entschlossen sich zu einer offenen Herzmassage und öffneten dazu den Brustkorb. Nach einer vorerst erfolgreichen Reanimation blieb das Herz aber erneut stehen.

 

Diesmal brauchten die Ärzte fast fünf Minuten bis das Herz des Jungen wieder schlug.

 

„Ich lag vier Wochen im Koma und als ich aufwachte bin ich in eine völlig neue

Welt eingetaucht“. Unser Preisträger war im eigenen Körper gefangen und konnte vorerst nicht mehr kommunizieren.

 

Mit viel Mühe, Geduld und der „Politik der kleinen Schritte“ gelang es ihm wieder mit der Umwelt in Kontakt zu treten. Seither ist er sprachbehindert, blind, im Rollstuhl, und kann seine Arme und Beine kaum bewegen.

 

In den folgenden sechs Jahren Rehabilitation, in denen er nicht nur Schach spielen lernte und den Chefarzt dabei besiegte, lernte er wieder zu kommunizieren und kehrte in kleinen Schritten ins Leben zurück.

 

Im Alter von 24 Jahren beschloss Nils die Matura nachzuholen, was jeder für unmöglich hielt. Da sämtliche Lehrunterlagen nur in Schwarzschrift vorhanden waren, nahm ihm seine Mutter den gesamten Schulstoff auf insgesamt 2300 Tonbandkassetten auf.

 

Im Alter von 27 Jahren nahm er als Bester des Abschlussjahrganges das Maturazeugnis in Empfang. Anschließend studierte er an der Universität St. Gallen Betriebswirtschaftslehre, promovierte 2002 mit Auszeichnung und wurde am Institut für Führung und Personalmanagement angestellt.

 

2011 erschien seine Biographie „Dr. Nils Jent – ein Leben am Limit“, am Zürich-Filmfestival feierte der Film „Unter Wasser atmen – Das zweite Leben des Dr. Nils Jent“ Premiere und wurde mit dem Publikumspreis ausgezeichnet.

 

Der Weg unseres Preisträgers war ausschließlich in einem konsequenten Miteinander möglich. Auch heute ist sein beruflicher Werdegang nur in einer gelebten Arbeitspartnerschaft mit seiner Kollegin Regula Dietsche möglich.

 

 

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